Eine gefühlte Ewigkeit nutzt jeder auf die eine oder andere Weise Wireless Local Area Networks (WLANs), inklusive mir. Trotzdem habe ich in den letzten Tagen, für mich, eine neue Erkenntnis erlangt. Neben dem „Repeating“ beherrscht WLAN ebenso das „Roaming“. Vielen Lesern werden diese zwei Begriffe bekannt vorkommen, auch wenn sie nicht jeder direkt einordnen kann. Daher soll eine kleine Klärung folgen.

Repeating kann in etwa mit „Aufnehmen und Weiterleiten“ übersetzt werden. Ein Gerät das auf den Namen „WLAN-Repeater“ hört tut im Grunde nichts anderes als ein bestehendes WLAN „nachzuahmen“ um, das bestehende, ursprüngliche Netz zu erweitern. Über den Repeater eingehende Verbindungen werden dabei an das „nachgeahmte“ Netz weitergeleitet. Stellt man einen Repeater am Rande des nachzuahmenden WLAN-Netzes auf wirkt er sich erweiternd auf das Netz auf. Dabei sollte auf eine gute Signalstärke zwischen dem ursprünglichen Access Point (AP; Zugangspunkt) und dem Repeater geachtet werden. Weiter sollte man im Hinterkopf behalten, dass sich durch jeden eingesetzten Repeater die verfügbare Bandbreite des nachgeahmten WLAN reduziert.

Der Begriff Roaming dürfte den meisten Menschen im Zusammenhang mit mobilen Telefonen untergekommen sein. Spätestens beim jährlichen Urlaub im Ausland und der damit steigenden Handy-Rechnung. Diese Kosten entstehenden genau dann wenn sich das eigene Handy mit einer Funkzelle am Urlaubsort verbindet. Dabei werden die Datenpakete vom Betreiber im Ausland an den Anbieter in der Heimat weitergeleitet… Naja, wohl eher nicht. Aber zumindest die Kosten werden munter weitergeleitet und steigen dabei ganz ordentlich. Denn jeder Vermittler will ja etwas an dem ganzen Spaß mitverdienen. Hier geht es allerdings nicht um die (verdienenden) Vermittler sondern um die zwei unterschiedlichen Funkzellen bzw. Basisstationen. Das Endgerät wechselt demnach in ein anderes Netz.

Welche Unterschiede sind bei den Alternativen, in Bezug auf WLAN, auszumachen?

  • Ein Repeater hat selbst keine Anbindung an ein WAN (Wide Area Network)
  • Ein Repeater benötigt eine ausreichend stabile Verbindung zum ursprünglichen, zu erweiternden WLAN
  • Fällt das ursprüngliche WLAN aus ist ein Repeater nutzlos
  • Bei der Nutzung von Roaming werden viele Funkkanäle belegt

In folgendem Szenario wiegt der dritte Punkt wohl am schwersten: Im Keller eines zweistöckigen Hauses steht ein WLAN-Router mit Anbindung an ein WAN. In der Ersten Etage liegt das Arbeitszimmer ohne (W)LAN-Anbindung. Ein sinnvoller Aufstellungsort für einen Repeater wäre wohl das Erdgeschoss. Dabei hätte man eine halbgare Lösung, denn das Signal wäre im Arbeitszimmer nicht am stärksten, sondern im Erdgeschoss. Geht in diesem Fall auch nicht anders, da der Repeater eine stabile Verbindung zum WLAN im Keller benötigt.

Die Lösung per Roaming würde ein AP im Arbeitszimmer vorsehen, welcher sein eigenes WLAN-Netz aufbaut. Verbindung zum WAN erhält er per LAN (Local Area Network). Das kann ein normales LAN-Kabel sein oder beispielsweise per Adapter über vorhandene Stromkabel. Damit befindet das WLAN genau da wo es gebraucht wird. Weiter kann in diesem Beispiel der Betrieb eines WLAN im Keller eingespart werden.

Um das Roaming im WLAN reibungslos einzurichten müssen nur ein paar einfache Dinge beachtet werden:

  • Die SSIDs (Service Set Identifier) aller involvierten WLAN-Netze müssen identisch sein
  • Optional: Es empfiehlt sich die SSIDs sichtbar zu machen, da viele Clients sonst Probleme verursachen
  • Die Methode der Verschlüsselung (WEP, WPA oder WPA2) und das WLAN-Passwort müssen für alle APs identisch sein
  • Jeder AP muss auf einem eigenen Funkkanal senden (im 2,4-Ghz-WLAN ist das ein Kanal von 1 – 11|13)

Werden diese vier Punkte beachtet, wird die WLAN-Konfiguration stabil und sicher seinen Dienst verrichten und erlaubt hohe Flexibilität: So können bspw. APs je nach Tageszeit bedarfsgerecht an- und abgeschaltet werden. Ebenso wäre eine Zugriffskontrolle durch MAC-Filter (Media Access Control) eines jeden AP denkbar. usw.