Bald kommen vollgasfeste Elektro-Sportautos mit bis zu 400kWh Akku-Kapazität, die auch als Ersatz für BMW M3, Porsche Turbo oder Ferrari taugen können.
Nicht weil diese Autos sonderlich sinnvoll sind, sondern weil gewisse Käufergruppen das einfach fordern werden. Fährt man mit einem Tesla Model S zum Beispiel dauerhaft weit über 200km/h, sinkt die Reichweite in den Bereich von 150km. Ein paar Vollstrom-Runden auf der Nordschleife dürften ebenfalls ein jähes Ende nehmen, nicht zuletzt aus Temperaturgründen des Antriebs und der Batterie.

Der in 2020 kommende Tesla Roadster legt daher auch schon die Messlatte auf die 200kWh Marke. Auch beim Renault ZOE lässt sich ablesen, dass sich die Akkukapazitäten pro Euro/Gewicht/Volumen ungefähr alle view Jahre verdoppeln. Daher ist es in meinen Augen so sicher wie das Amen in der Kirche, dass wir in den nächsten 5-10 Jahren die ersten Autos sehen werden, die 300-400kWh große Batterien haben werden. Dies werden hochpreisige, sportliche Modelle und damit für eine relativ kleine Zielgruppe gedacht sein, aber genau diese Autos sind oftmals die Zugpferde für die Varianten für kleinere Budgets.

Bei dieser Thematik ergeben sich auch ganz neue Probleme für die heimische Ladetechnik! Wohl dem, der seinen Hausanschluss bereits heute entsprechend großzügig dimensioniert, denn eine Ladung eines 200kWh Elektroautos dauert an einer 22kW Wallbox schon die ganze Nacht. Damit man auch 300 oder 400 kWh in einer Nacht wieder bereit für die morgentliche Landstraßenhatz bekommt, werden dann schon 43kW benötigt. Bisher war der Renault ZOE das einzige Auto, welches diese Leistung vertragen konnte. Mittlerweile hat Renault das abgekündigt, der ZOE ist damit zur Zeit nur noch mit 22kW Ladetechnik verfügbar. Dafür soll demnächst der Akku von 40 auf 48kWh erstarken und dann auch per CCS (DC-Schnellladung) mit 50kW Leistung geladen werden können.

Damit wäre die Typ2 (Wechselstrom) Schnellladung zu beerdigen. Vielleicht erhält sie aber auch ein Revival für die oben genannten Großakkus, da bisher keine bezahlbare Gleichstrom-Ladetechnik für die heimische Anwendung in Sicht ist. Preislich liegt man da aktuell eher bei 15.000€, denn bei 1000€ wie für die Typ2 Geräte. Vielleicht lassen sich aber auch Wege finden, die Gleichrichte-Technik der DC-Ladung deutlich preiswerter herzustellen. Wenn ich tippen müsste, würde ich jedoch auf Typ2 setzen. Was denkt ihr?