Es gibt einen Leitspruch aus historischen Zeiten, dass Hubraum durch nichts zu ersetzen sei, als durch noch mehr Hubraum. Erfahrene Elektromobilisten haben diesen Leitspruch längst als Mythos entlarvt.

Dennoch gibt es sie immer noch, die Petrol Heads, die Zukunftsverweigerer, die Skeptiker und die ewig gestrigen. Sie alle wollen, können oder dürfen nicht glauben, dass nach dem Tod des Verbrennungsmotor eine bessere Auto-Mobilität folgen wird. Die Bedenken sind dabei so vielfältig wie bezeichnend und zum größten Teil unbegründet.

Unvermeidbare Emissionen kompensieren

Webseite Shell

Der Trend zum Elektroauto gefällt dabei natürlich insbesondere den Ölgesellschaften nicht, bedroht er doch große Teile ihres Geschäftsmodells. So versucht zum Beispiel Shell seinen Kunden ein grünes Image zu verpassen, in dem „unvermeidbare“ Emissionen über den Kauf von CO2-Zertifikaten ausgeglichen werden. Klingt super, oder? Alle Verbrennerfahrer zahlen einfach etwas mehr als 1ct Aufpreis pro Liter Benzin/Diesel und die geschätzte Kundschaft fährt zukünftig einfach komplett CO2-neutral durch die Gegend. Dann braucht es auch keine Elektroautos mehr, richtig?

Nein, leider falsch! Abgesehen davon, dass CO2 nicht unser einziges Problem in den Abgasen ist, wiegelt das in falscher Sicherheit. Geld kann Probleme nur bedingt lösen, manchmal muss man einfach auch wirklich anpacken und Dinge verändern, auch wenn es unbequem erscheint. Das bestätigt auch Atmosfair, die zur Kompensation von Flugreisen beliebte gemeinnützige Klimaschutzorganisation mit Sitz in Berlin, welche aus einem Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums entstanden ist. Eine CO2-Kompensation ergibt nur dann Sinn, wenn es derzeit keine Alternative gibt, diese aber absehbar ist. Zum Beispiel werden Interkontinentalflüge irgendwann einmal CO2-neutral möglich sein, entweder über synthentischen Kraftstoff der zu 100% mit erneuerbaren Energien hergstellt wird, oder über Elektroantriebe, die auch diesen Bereich eroberen werden – denkbar ist beides, nur noch nicht heute.

Kompensation ist langfristig nicht zielführend

Webseite Atmosfair

Sobald man jedoch die Diesel/Benzin Verbennung eines PKW kompensieren würde, würde man aktiv den Wechsel zum Elektroauto hemmen. Menschen würden den Wechsel eventuell vermeiden oder herauszögern und die Durchdringung des Marktes verlangsamen. Die Kompensationszahlung wäre also deutlich besser in der Investition eines Elektroautos aufgehoben, das fährt nicht nur sauberer, sondern motiviert Hersteller weiter zur Umstellung auf elektrische Fahrzeuge.

Die beste Form von Klimagasreduktion ist eben die strikte Vermeidung und Kompensation kann immer nur eine Brücke sein bis man das Horizontziel erreicht hat. Wer also heute Innlandsreisen macht, sollte statt das Flugzeugs die Bahn wählen. Anstatt das Rindersteak zu kompensieren, lieber Fleisch vermeiden oder auf fleischfreien Ersatz wechseln. Und wer unbedingt einen PKW benötigt, sollte ein Elektroauto nutzen. Der Elektromotor verbindet maximales Drehmoment, zu jeder Zeit, mit nahezu perfekter Effizienz und lässt sich dabei sogar extrem präzise in der Leistungsentfaltung regeln. Ganz ohne Hubraum, lasst uns zusammen die Welt retten.