Nach einer kleinen Einführung in die Welt der Heimserver werden in diesem Teil ein paar Beispiel aufgezeigt, die bei der Suche nach dem perfekten, eigenen Server unterstützen sollen. Der Autor berichtet von seinen eigenen Erfahrungen. Dabei wird pro Leistungsklasse ein Beispielprodukt angeführt.
Dabei ist das Ziel weder die Werbung für ein Produkt, noch besteht der Anspruch auf Vollständigkeit. Es soll ein Einblick in die unübersichtliche Welt der vernetzten Speicherlösungen gegeben werden. Externe Festplatten ohne Netzwerkanschluss werden nicht berücksichtigt, da sie nur einen Bruchteil der in Teil eins genannten Anforderungen erfüllen.

NSA-220 Plus von Zyxel
Inzwischen Auslaufmodell und durch den NSA-320 ersetzt, ist dieses NAS sehr gut für einen leisen und stromsparenden Betrieb geeignet. Setzt man hier zwei 2,5″ Laufwerke ein begnügt sich der Aufbau mit circa 16 Watt pro Stunde. Dabei erfüllt er doch alle wichtigen Anforderungen. Die Daten können gespiegelt gespeichert, per 1Gb Netzwerkanschluss verteilt und mit Hilfe des Mediaservers an andere Geräte ausgeliefert werden. Bei der oben genannten Leistungsaufnahme wird klar, dass dieses NAS mit nur geringer Performance arbeitet. Für HD-Material reicht sie z. B. nicht aus. Das Einsatzgebiet beschränkt sich auf kleine Dateien, Musik und besten Falls SD-Material. Selbst die üppig ausgelegte LAN-Schnittstelle schafft in Zusammenarbeit der CPU nur 10 Mb/s. Die Erweiterbarkeit des Systems ist sehr schlecht möglich.

MybookWorld Edition II von Western Digital
Zwei auffällige Merkmale dieses NAS sind das Design und der lüfterlose Aufbau. Wo der erste Punkt keine Nachteile bringt, sollte man im Sommer die Temperaturen der beiden verbauten Laufwerke jedoch gut im Auge behalten. Mit etwas mehr Leistung ausgestattet als das obige Beispiel kommt dieser Netzwerkspeicher auf um die 40 Mb/s und bedient ebenso alle Anforderungen des Heimanwenders. Das System kann dank SSH-Zugang erweitert werden und durch die vielen Unterstützer im Netz ist auch Cross-Compiling möglich. So kann z. B. ein FTP-Client nachgerüstet werden. LINK Ein Nachteil ist die Beschränkung der einsetzbaren Laufwerke auf die des Herstellers. Das Gerät begnügt sich mit circa 35 Watt pro Stunde.

TS-419P II von Qnap
Dieses NAS bedient die obere (und leider auch sehr teure) Leistungsklasse. Bis auf den Preis gibt es bei diesem Gerät kaum Schwächen. Die Software ist sehr gut durchdacht und kann üppig durch Plugins erweitert werden. Selbst die Erweiterung des Arbeitsspeichers ist möglich. Weiter sind zwei Gigabit-LAN-Schnittstellen vorhanden, die bei Bedarf gebündelt werden können. Hier macht das auch Sinn, da das Gerät die Bandbreite nutzen kann. Das NAS kann vier Festplatten aufnehmen per RAID beliebig zusammen schalten. Alles in allem bietet es Profi-Funktionen und richtet sich eher an Arbeitsgruppen in Unternehmen oder sehr versierten Heimanwendern.

Aspire easyStore H340 von Acer
Ein großer schwarzer Würfel mit Hochglanz-Front der ebenfalls wie das Qnap vier Festplatten aufnehmen kann. Jedoch mit Fokus auf einen vollkommen anderen Anwenderkreis und Betriebssystem. Der Heimanwender wird mit Windows Home Server konfrontiert und leider ein damit völlig am Einsatzzweck vorbei entwickelten Betriebssystem. Diese Software hat noch nie etwas von RAID gehört oder einem FTP-Server. Stattdessen werden hier Ordner! von einer Festplatte auf die andere kopiert und das geschieht natürlich völlig undurchschaubar für den Nutzer vor dem NAS. Die Hardware ist gut, die Software schlicht unbrauchbar. Schade, aber es gibt im Netz Anleitungen um dem Acer Linux beizubringen. Die gebotene Hardware-Leistung geht für den Preis in Ordnung und reiht sich irgendwo zwischen dem NAS von WD und dem von Qnap ein.

Nach diesem kurzen Überblick findet sich der interessierte Leser im NAS-Dickicht besser zurecht und kann das Risiko eines Fehlkaufes minimieren. Jedoch wurde eine Kategorie an Lesern außen vor gelassen: der Do-it-yourself-Leser. Dieser möchte nicht einfach etwas Vorgefertigtes von der Stange, sondern ein genau auf seine Bedürfnisse angepasstes NAS. Auch hier soll es Material geben. In Form eines weiteren Kapitels zum Thema…