Bekommt gefälligst den Arsch hoch und kauft grünen Strom!!! Hört auf zu quatschen und zu tratschen. Hört auf euch nur mit eurer eigenen Angst zu beschäftigen! Hört auf, gebannt auf den Fernseher zu starren und innerlich zu beten, dass uns so etwas doch bitte erspart bleiben soll. Hört auf, nur Forderungen zu stellen. Hört auf, nur auf die anderen zu zeigen, dass sie sich bewegen sollen. Hört auf nur technikverliebt und mit blindem Vertrauen durch die Welt zu gehen. Und hört auf, nur an euch selbst zu denken, ohne Verantwortung für die Welt eurer Kinder zu übernehmen, die ihr „erfolgreich“ mitgestaltet durch eure Einstellung! Besonders hab ich aber echt die Schnauze voll von Leuten, die am liebsten gestern die Atomkraftwerke abschalten wollen, aber immer noch Atomstrom konsumieren! Warum ist das so? Faulheit? Trägheit? Letztlich doch Gleichgültigkeit? Keine Ahnung! Ist mir auch egal. Vielleicht kann ich aber jemanden wachrütteln mit diesem Post. Übrigens, wer sich jetzt angegriffen fühlt, ich selbst nehme mich da nicht aus. Auch ich bin wach gerüttelt worden durch die Atomkrise in Japan, obwohl ich schon lange grünen Strom habe (oder dachte, es zu haben), aber dazu weiter unten mehr!

Fakt ist: Murphys Law hat immer recht! „Was schief gehen kann, wird irgendwann schief gehen!“ Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Nichts, wirklich NICHTS ist 100% sicher! Eine so gefährliche Technik wie Atomenergie, hat dermaßen hohe negative Auswirkungen im Fall der Fälle, dass sie aber 100% Sicherheit (und nicht 99,9%) Sicherheit erfordert. Kann also die 100% Sicherheit nicht erreicht werden, will ich einfach keine Atomenergie um mich herum haben. PUNKT!

Auch ich hab mich selbst früher beruhigt mit dem Gedanken: „Ach ja, die Russen damals, die haben ja auch alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte“. Siehe dazu den wirklich gelungenen Tschernobyl Wikipedia Artikel. Aber die Japan Krise zeigt, was sich jeder hätte denken können. Selbst einem Technologieführer kann der schlimmste Albtraum passieren! Und somit auch uns! Klar, wir haben keine Tsunamis und richtig, wir werden vermutlich (wieder so eine schlimme Annahme oder Hoffnung) nie ein Erdbeben der Stärke 9,0 haben. Aber auch in Japan hat man gedacht: Erdbeben der Stärke 9 mit anschliessendem Tsunami mit bis zu 15m hoher Welle haben wir noch nie gehabt in der Geschichte. Also reicht es, die Atomkraftwerke bis 8,2 zu sichern und den starken Tsunami wird es bestimmt nie geben, da es ja noch nie so schlimm war.

Ja, nur die Natur, die hat uns mal wieder gezeigt, wie klein und machtlos wir doch sind und hat gemeint: Jetzt mach ich doch mal ein Erdbeben der Stufe 9 und den passenden Tsunami dazu, Ätsch! Jetzt haben „wir“ den Salat und alle schauen wie eine Kuh wenn es blitzt! Und was sagt die Atomindustrie?! Unsere Kraftwerke sind aber sicher. Ja klar, „du mich auch“! Ein paar Gegen-Beispiele gefällig? Wir haben genug ältere Kraftwerke, die eben nicht Flugzeugabsturz sicher sind. Und selbst die, die es sind, sind nur vor Abstürzen von kleinen Maschinen gesichert und nicht grossen Passagiermaschinen. Aber an 9/11 haben Terroristen es sogar geschafft, zwei große Flugzeuge hintereinander irgendwo reinkrachen zu lassen. Dann geht das hier bei uns auch! Nur weil etwas nicht sein darf, heißt das nicht, dass es nicht sein kann! Das sollte nun spätestens jetzt jedem klar sein!

Nein, ich bin keine verwirrte Seele die meint, noch morgen alle Atommeiler abstellen zu können. Sowas braucht Zeit! Und vor allem Investitionen und Bereitschaft auch was dafür zu tun. Und wenn der Strom im Monat 15 Euro mehr kostet, dann ist das eben so! Einmal ins Kino gehen weg lassen und gut ist. Oder 3 Bier im Biergarten pro Monat weniger. Zumindest, wenn man meint, diese 15 Euro (als Beispiel) nicht aufwenden zu können. Geht hier in Deutschland ein Kraftwerk hoch, wird es noch viel teurer und das über Jahrzehnte oder sogar über Jahrhunderte.

Ein paar Fakten: In der heutigen Ukraine (früher Weißrussland) sind rund um Tschernobyl 800.000 Hektar Land, weder bewohnbar, noch landwirtschaftlich nutzbar. Dort steht eine hochradioaktive Ruine, die pro Jahr 5% vom Bruttosozialprodukt der Ukraine an Kosten verursacht! Und das wird noch hunderte Jahre so bleiben! Mal ganz abgesehen von den betroffenen Toten oder mit Langzeitfolgen geschädigten Menschen im sechsstelligen Bereich!

Atomkraft ist nicht sicher und geht etwas schief, dann aber direkt RICHTIG und für seeeehr lange Zeit. Auch ein Kohlekraftwerk kann hochgehen. Auch das ist schlimm. Ein Windpark kann ausfallen und durch Folgen wie ausfallende Ampeln Tote verursachen. Aber wenn sowas passiert, reißt man die Scheiße ab und baut sie wieder auf und gut ist. Bei einem atomaren Unfall geht das nicht. Riesige Areale werden zum Ödland, es folgen Einschnitte und Beeinträchtigen für ganze Länder und die Frage, wohin mit dem Müll, der 100.000 Jahre (!!!) oder länger gelagert werden muss, ist auch nicht gelöst. Es exisitert auf der Welt KEIN Gebäude, das so alt geworden wäre, dass man dort sicher irgendwas hätte so lange lagern können. So alt ist noch nicht mal unsere Sprache! Wie soll also jemand in 5.000 oder gar 50.000 Jahren noch wissen oder verstehen: „Geh da nicht hin, da strahlt es! Da liegt Müll aus der Vergangenheit!“. Unfassbar, was wir da hinterlassen in der Hoffnung: „Naja, irgendwann wird bestimmt jemand was tolles erfinden um den Müll zu neutralisieren“. Ich wiederhole mich: „Ja klar, du mich auch!“.

Also was jetzt? Sollen wir uns darauf verlassen, dass die Politik umdenkt und nun die Weichen endlich richtig stellt und wir den Quatsch möglichst in den nächsten 5-10 Jahren (noch so eine lange Zeit, oh man) abschalten können? Oder wollen wir selbst was in die Hand nehmen? Ich hab mich dafür entschieden. Ich habe ein paar Stunden Zeit in Recherche investiert und ein Fazit gezogen, was ich hier gerne preisgeben möchte. Vielleicht mag sich jemand überzeugt fühlen, was zu tun, ohne sich dieselbe Arbeit nochmal zu machen. Wer mich kennt weiß, wenn ich was mache, dann richtig und ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Vor rund einem Jahr wechselte ich vorschnell (damals hab ich es mir leicht gemacht), zu einem der zig RECS Zertifikate Händler, die „Ökostrom“ verkaufen. Leider haben diese RECS Zertifikate ihre Tücken und man kann nicht sicher sein, was man da bekommt. Oder doch: Zumindest kein echten grünen Strom, siehe zum Thema den Wikipedia Artikel, Abschnitt Kritik. Was gibt es also noch für Kriterien? (gute Quelle zum Thema: Wikipedia Ökostrom)

  1. Grüner Strom Label (Gold)
  2. OK-Power Label
  3. TÜV Prüfung

Die Reihenfolge habe ich bewusst so gewählt, wie ich sie bewerte, wobei gilt: Platz 2 oder 3 – besser als nix. Der TÜV prüft in der Hauptsache, ob die von einem Anbieter selbst auferlegten Richtlinien eingehalten werden. „Egal“ wie diese aussehen. Das OK-Power Label gibt konkrete enge Richtlinien vor, läßt aber auch Lücken im Bereich der CO2 Erzeugung offen, indem es in bestimmten Bereichen die Stromgewinnung durch Verbrennung von (nur auf den ersten Blick) CO2 neutralen Stoffen bis zu 50% zulässt. Und schliesslich dürfen wir die Klimaveränderung nicht vergessen. Das Grüner Strom Label (nur Gold und nicht silber) erscheint mir derzeit streng genug. So ist es dann auch, dass die Verbreitung dieses Labels (im Gegansatz zum OK-Power Label) relativ gering ist.

Das Label ist aber nicht alles. Man sollte unter den hunderten Stromanbietern mit Ökotarif ganz genau hinsehen. Ökostrom Anbieter, die großen Atom Konzernen gehören, nutzen die zusätzlichen Einnahmen zum Bau von Atomanlagen oder schlicht dazu, dem Ökokunden den Ökostrom und dem normalen Atomkunden schlicht einfach ein bisschen mehr Atomstrom zu verkaufen. Es findet also nur eine Umlagerung und Gewinnmaximierung statt. Starken Ausbau der Alternativen oft Fehlanzeige! Weiter ist die Transparenz des Anbieters wichtig. Erfahre ich als Kunde, woher der Strom kommt? Wo stehen die Anlagen genau? Und wie alt sind sie? Zu welchen Teilen setzt sich die Stromlieferung zusammen? Der wichtigste Punkt aber ist, um das Ziel der Atomkraftwerk Abschaltung zu erreichen: Wieviel wird in neue zusätzliche Anlagen investiert um den Gesamtanteil von Ökostrom langfristig zu erhöhen? Von aberdutzend Anbietern bleiben eigentlich wirklich nur eine handvoll Anbieter übrig. Und nur einer davon (der uberregional anbietet) überzeugt mich wirklich und unterstützt das „Grüner Strom Label Gold“:

www.naturstrom.de

Das ist für mich definitiv der „best-offer“ am Markt und zu diesem werde ich aus Überzeugung wechseln. Hier erhält man Strom aus zu etwa ⅔ Wasserkraft und etwa ⅓ Windkraft. Sauberer gehts nicht! Aber das beste ist: Soviel wie kein anderer Anbieter auf dem Markt, investiert Naturstrom 1,25ct pro KWh in neue Anlagen und erwirkt damit einen stetigen Ausbau des Anteils der Strommenge aus erneuerbaren Energien! Weiter ist es so, dass die Anlagen von Naturstrom sich in Deutschland befinden und nicht wie bei den anderen (z.B Greenpeace Energy oder Lichtblick) irgendwo in Österreich oder Norwegen. Wir wollen doch wenn möglich unabhängig bleiben und die eigene Wirtschaft ankurbeln. Die gute Nachricht zum Schluß: Naturstrom ist sogar dabei noch relativ günstig! Oft sogar 10 bis 20 Prozent günstiger als der Grundversorger mit dem üblichen Mix aus Atom-, Fossil, und Ökostrom. Da ist es sogar zu überlegen, ob man eine Zusatzoption bucht, die Naturstrom anbietet: Verdoppelung auf 2,5ct pro KWh zur Investition in neue Anlagen!

Das beste an der ganzen Sache: Man braucht fast nichts tun. Stromzählernummer und Zählerstand besorgen, Antrag ausfüllen und um den Rest kümmert sich der neue Anbieter. Sobald der Vertrag mit dem alten Anbieter übernommen wurde, spart man Geld und/oder tut mal was wirklich gutes! Denn, man stelle sich mal vor, ALLE Haushalte in Deutschland würden zu echtem grünen Strom wechseln. Mensch was wäre das für eine Menge an Investitionskapital, mit dem man die Atomkraftwerke nur so rauskegeln könnte, egal was die Politik treibt und sicherlich schneller, als ihr lieb ist! Also, ARSCH HOCH! 🙂

EDIT 03. Mai 2016: Kleine Aktualisierung bezüglich einem Vergleichsportal für ECHTEN Ökostrom: www.vergleich.org/echter-oekostrom/
Meine Empfehlung für Naturstrom besteht allerdings heute noch aufgrund der besonders strengen Zertifizierung.