Kaum hat man eine Kamera, da latschen auch schon fremde Leute auf die Terrasse, machen heimlich Fotos vom Haus oder checken mitten in der Nacht ab, ob das Auto sich öffnen lässt! Wirklich zufällig erst jetzt oder bekam man das nur nie mit vorher?!?
Mit dem Einzug ins Eigenheim kamen gewisse Sorgen zur Gebäudesicherheit auf. Früher haben wir im obersten Stock eines Mehrfamilienhauses gelebt und uns relativ sicher gefühlt. Jetzt in einem Einfamilienhaus in einer ruhigen Sackgasse mit großen Panoramascheiben im Erdgeschoss und Garten hinter dem Haus, sind wir doch etwas sensibel geworden. Plötzlich rücken also Themen wie Alarmanlage, Gebäudeautomation und Sicherheitskameras in den Fokus.
Features:
Zeitnah nach dem Einzug haben wir hinten zum Garten eine SmartCam von Samsung installiert und bereits diverse Erfahrungen damit sammeln können. Nicht nur mit durch die Kamera tatsächlich aufgenommen ungebetenen Gästen, sondern der furchtbaren Bedienung der Samsung App. Um weitere Winkel des eigenen Grundstückes abdecken zu können, sollte eine zusätzliche Kamera für den Außenbereich angeschafft werden. Dieses Mal entschieden wir uns für die Outdoor Überwachungskamera Netatmo Presence, da die Indoor-Kamera Netatmo Welcome bereits im Haus gute Dienste leistete und die App sich als ein wahrer Segen herausgestellt hat. Neben der super gemachten iPhone App überzeugten aber auch noch folgende Eigenschaften:
- integriertes Flutlicht
- modernes Design
- Erkennung ob Bewegung von Mensch, Auto oder Tier herrührt
- kein legen von zusätzlichen Kabeln
- Definition von Bildzonen
- Dropbox-Anbindung
- FTP-Upload (Nachlieferung per Firmware Update)
Installation:
Für die Installation wird lediglich Strom benötigt. Man kann also einfach eine vorhandene Aussenlampe abschrauben und die Netatmo Presence installieren. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass am Installationsort WLAN-Empfang sein muss. Das sollte man also unbedingt vorher mit dem Smartphone testen. Dank des integrierten und einstellbaren Flutlichtes mit Bewegungsmelderfunktion vermisst man die alte Lampe auch kein Stück.
Die Kamera wird mit zwei Schrauben an der Wand befestigt und lässt sich prima für den richtigen Blickwinkel ausrichten. Die Einrichtung des WLAN geht mit der iPhone App wirklich schnell und einfach. Flott hat man auch die zusätzlichen Optionen wie Alarmzonen, Push-Benachrichtungen und Lampenhelligkeit eingestellt. Da gibt es wirklich kaum was zu bemängeln.
Überwachung:
Bewegt sich etwas in der definierten Alarmzone (oder auf Wunsch dem gesamten Bild), schaltet die Kamera das Licht (bei Dunkelheit) und die Aufnahme ein. Zusätzlich kann man sich auf dem Handy benachrichtigen lassen in solchen Fällen. Hier wäre eine getrennte Konfigurationsmöglichkeit wünschenswert, dass die Benachrichtigung nur für die Alarmzone rausgeht, die Kamera aber ansonsten immer (still) aufzeichnet, egal wo sich im Bild etwas bewegt. Leider geht das aktuell aber nicht, so dass man sich entscheiden muss, ob man auch für sekundär interessante Bildausschnitte alarmiert werden möchte oder eben auf eine von dort getriggerte Aufnahme komplett verzichten will. Sehr praktisch ist dabei die Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen Mensch, Tier und Auto, für die getrennt einstellbar Reaktionen möglich sind.
Neben der gut funktionierenden Betrachtung des Live-Bildes, kann man erkannte Bewegungen in einer Art Timeline gut überblicken. Dabei werden die betreffenden Bildteile als Thumbnails hervorgehoben und man erhält einen superschnellen Überblick, welche Aufnahme von Interesse sein könnte. Eine Aufnahme lässt sich dann nicht nur von unterwegs auf dem Smartphone betrachten, sondern auch zur weiteren Verarbeitung auf das Handy runterladen. Die Möglichkeit, die letzten 24h im Zeitraffer durchfliegen zu lassen, nutzen wir kaum, da die Timeline bereits hinreichend Überblick bietet.
Fazit:
Die Netatmo Presence ist aktuell wohl die beste und durchdachteste Outdoor Sicherheitskamera mit Smartphone-Anbindung. Leider gehört sie mit 299€ UVP auch zu den teuersten auf dem Markt. Wir haben die Wahl auch nach fast drei Monaten nicht bereut und konnten schon diverse Beschädigungen am und ums Haus herum dank der Aufnahmen einem Verursacher zuordnen. Spätestens wenn man dank der Kamera bemerkt, dass potentielle Diebe das Haus ausspionieren, fühlt man sich in der Entscheidung für eine Kamera bestärkt. Auf der anderen Seite ist „Wissen“ aber auch „Qual“, macht man sich dann doch vielleicht noch mehr Sorgen, wenn Bedrohungen plötzlich sprichwörtlich ein Gesicht bekommen.