Natürlich begrüße ich im Grundsatz alles, was zur Förderung der Elektromobilität unternommen wird. Insbesondere die Förderung von Ladestationen halte ich für einen der Schlüsselfaktoren für das Elektroauto. Aber natürlich nur dann, wenn auch möglichst viele etwas davon haben!
Wer hat nun genau was davon, wenn ein Garagenbesitzer 50% der Kosten zur Installation einer Ladestation in seiner Garage gefördert bekommt? Richtig: Nur der Garagenbesitzer!
Wer hätte etwas davon, wenn dasselbe Geld in öffentliche Ladestationen investiert werden würde, zum Beispiel an Autobahn-Raststätten oder auf Parkplätzen von Supermärkten? Richtig: Alle Elektroauto-Besitzer – auch die Garagenbesitzer – hätten was davon!
Nicht kleckern, klotzen!
Daher bin ich ganz klar der Meinung, dass die Förder-Millionen von Herrn Scheuer in den weiteren Ausbau der öffentlichen Lade-Infrastruktur gesteckt werden sollte. Wir brauchen ein Schnellladenetz wie es Tesla für die eigenen Kunden hat, auch für alle anderen Hersteller. Ich plädiere daher dafür: 10 Tripple Charger an jede Raststätte in Deutschland aufzustellen oder besser gleich 20! Das würde die Elektromobilität deutlich nach vorne bringen und die deutsche Automobilindustrie gegen Tesla stärken.
Weiter sollte Herr Scheuer sich darum bemühen, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass Bewohner einer Wohneigentümergemeinschaft ein Recht auf eine Ladestation erhalten. Immer wieder liest man davon, dass willige Elektroautokäufer an skeptischen Mit-Eigentümern scheitern. Ohne eine Zustimmung aller Beteiligter stirbt dann häufig die Hoffnung auf eine Lademöglichkeit am Stellplatz. Mit solchen Hindernissen wird es ein sehr zäher Kampf für das Elektroauto werden. Es ist an der Zeit deutliche Signale zu setzen und Elektromobilität in Reichweite für Jedermann zu bringen.