Heute steht mal wieder der Stammtisch von W-EMOBIL100 auf dem Plan. Dieser findet, wie bereits die letzten Male, zusammen mit dem Stammtisch vom BEM (Landesvertretung NRW) in der Villa Media in Wuppertal statt. Darauf freue ich mich schon seit Wochen, sieht man doch bei diesen Treffen immer wieder neue eMobile und Gleichgesinnte. Als besonderes Highlight ist heute für einen Vortrag Besuch aus Berlin von Ubitricity anwesend – sehr spannend! Wenig überraschend ist daher der Besucherandrang mit fast 80 Gästen besonders groß, und ich ergattere den letzten freien Platz an einer Typ 2 Ladestation. Dabei ist die Villa Media von Jörg Heynkes bereits sehr gut ausgestattet mit 3x Typ 2/11kW, 3x CEE/11kW und gefühlt einem Dutzend SchuKo-Steckdosen.

So bunt wie das Publikum ist dann auch der anwesende Fuhrpark. Ein besonderes Highlight ist dabei der SAM, den ich heute zum ersten Mal sehe. Eine Art Twizy auf drei Rädern und dabei ähnlich spartanisch. Sehr interessantes Fahrzeug, aber ganz ehrlich: Derartige Fahrzeuge hätten mich nicht von der Elektromobilität überzeugen können. Ich bin sicherlich auf meine Art und Weise auch ein Hardcore-Fan der Elektromobilität – aber nicht so! 🙂

Während der ZOE draussen fleißig lädt, sitzen wir drinnen und lauschen den Worten der verschiedenen Redner und Rednerinnen. Beim Thema Ubitricity höre ich dann ganz genau hin. Eine sehr schöne Idee, bei der die Abrechnungselektronik von der eigentlichen Ladestation abgetrennt ist. Im ersten Schritt sollen der Zähler und die Abrechnungselektronik dabei im Kabel liegen und somit die Kosten für die eigentlichen „Steckdosen“ drastisch senken. Ein besonders interessanter Anwendungsfall dafür ist die Umrüstung von Straßenlaternen. Dazu wird die Mastabdeckung gegen eine Version von Ubitricity getauscht und erhält damit eine Typ 2 Steckdose. Mit einem Ubitricity-Kabel wäre dann die Ladung mit 3kW möglich. Leider eignet sich aus verschiedenen Gründen nicht jede Laterne für diese Aufrüstung. Einerseits muss natürlich die elektrische Infrastruktur eine derartige zusätzliche Belastung erlauben, aber auch die Position der Laterne ist entscheidend. Steht der Mast zum Beispiel nicht direkt an der Straße, müsste das Ladekabel zum Auto quer über dem Bürgersteig liegen. Spätestens das Ordnungsamt dürfte da ein Veto einlegen! Dennoch könnte man mit dieser Methode vielen Bürgern ohne Garage und festen Ladeplatz ermöglichen, ebenfalls eine Elektroauto zu fahren. Derzeit finden Verhandlungen statt, in Wuppertal ein entsprechendes Pilotprojekt aufzusetzen. Eine sehr gute Idee, wie ich finde! Schließlich dürften hier prozentual die meisten privat genutzten Elektroautos im Einsatz sein. Die Investitionen halten sich auch durchaus im Rahmen. Ubitricity nennt als Aufpreis für das Mobile-Metering Kabel 100€. Auch die Umrüstung einer Laterne würde in diesem Bereich liegen, sofern alle Vorraussetzungen erfüllt sind.

Nach dem offiziellen Teil folgt das lockere Beisammensein mit netten Gesprächen, Netzwerken und Fachsimpeln. Derweil ist mein ZOE von 70km wieder auf 132km Reichweite erstarkt. Mehr ist derzeit nicht möglich, da ich mir angewöhnt habe, auf der Autobahn auf den ECO-Modus gänzlich zu verzichten, solange ich nicht auf Langstreckenfahrten unterwegs bin. Der Mehrverbrauch bei 110km/h ist noch überschaubar, und das Fahren und Überholen der LKW wesentlich entspannter!

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