Mein Experiment läuft! Lässt sich ein Elektroauto in und um Wuppertal herum im Alltag uneingeschränkt nutzen, wenn man keinen eigenen festen Ladeplatz Zuhause hat? Diese Frage gilt es ab sofort zu beantworten, und zwar in Form eines Tagebuchs. Das erklärte Ziel lautet also:
Vermeide für 30 Tage das Laden in der heimischen Garage und nutze ausschließlich die öffentliche Infrastruktur der Energieversorger!
Nachdem ich mehr als genug über meine Erfahrungen mit dem Renault ZOE auf meinen Urlaubsfahrten berichtet habe, ist es an der Zeit mal über den Alltag mit dem Elektroauto zu sprechen. Die Urlaubsfahrten sind abenteuerlich, aber leider (oder glücklicherweise) sehr selten. Viel interessanter ist daher eigentlich, wie sich das elektrische Fahren im täglichen Alltag bewährt. Da sich diese Frage für mich nach 2,5 Monaten längst überaus positiv beantwortet hat, erhöhe ich den Schwierigkeitsgrad. Die meist gestellte Frage von neugierigen Gesprächspartnern lautet:
Wo soll ich denn laden? Ich habe keine Garage!
Daher möchte ich beweisen, dass der typische Pendler für das richtige Elektroauto eigentlich gar keinen festen Ladeplatz Zuhause benötigt! Zumindest in bestimmten Gebieten wie z.B. NRW, wo im Vergleich zu anderen Gebieten der Bundesrepublik überdurchschnittlich viele Ladestationen aufgestellt wurden. Insgesamt sind es zwar immer noch viel zu wenig, aber ich bin der Meinung, dass mit einem kleinen bisschen Kompromissbereitschaft und einem Elektroauto mit AC-Schnelllader (Wechselstromladung Typ 2) diese Aufgabenstellung zu meistern ist. Zusätzlich zum positiven Umweltaspekt schont das massiv den Geldbeutel. Neben den monatlichen Kosten für eine Garage und den Installationsaufwand einer eigenen Ladestation, spart man sich oftmals auch die Kosten für den verbrauchten Strom. Die meisten Energieversorger in Deutschland berechnen den Strom schlicht noch nicht und fördern somit indirekt die Elektromobilität! Wer also früh in die Elektromobilität einsteigt, kann von diesem Umstand noch profitieren.
Wie ich bereits erwähnte, werde ich ähnlich einem Tagebuch jedes einzelne kleine Ladeerlebnis pro Tag hier im Blog niederschreiben. Da ich natürlich nicht wirklich jeden Tag laden muss, rechne ich etwa für die kommenden 30 Tage mit rund 10 Ladungen. Die erste davon war bereits heute Abend:
Der Start klappt schon mal. Ladung in Wermelskirchen nach der Arbeit beim Renault Händler um die Ecke an der durch RWE betriebenen Ladesäule der BEW – sogar Z.E. Ready zertifiziert und mit ZOE Brüderchen im Hintergrund!
Die 50 Minuten Ladezeit verkürze ich auf 30, das reicht um noch 2x ins Büro zu kommen und Samstag wird während dem Shoppen in der Wuppertaler City geladen. Was mache ich nun die 30 Minuten? Einen kurzen Spaziergang über den Hof, schaue was der Autohändler neues hier stehen hat, genieße die herrliche Sonne und die sanfte Brise die mir um die Nase weht. Ich komme runter vom Büro-Stress – Entschleunigung – Ruhe!!! Es begleitet mich nur das sonore Summen des ZOE-Laders. Ein wenig Facebook auf dem Smartphone gestöbert und schon geht es nach Hause – mit einem Lächeln auf den Lippen. Wieder habe ich diverse saubere Kilometer gemacht und das Dank der BEW sogar kostenlos!
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