Unser akzenta in Wuppertal, ein Edel-Abkömmling der ReWe-Gruppe, ist im Tal der beste Supermarkt – das würden sicherlich die meisten Wuppertaler bestätigen, würde man eine Umfrage starten. Insgesamt betreibt die akzenta GmbH vier Läden in der Stadt, ist am städtischen Geschehen interessiert und engagiert sich auch in sozialen Dingen. Die Geschäftsleitung hat ein offenes Ohr für Kundenwünsche, und die Mitarbeiter sind sehr gut geschult und dementsprechend immer freundlich und hilfsbereit. Das Sortiment ist gut gewählt und attraktiv präsentiert, es gibt viele BIO-Produkte und die Frischetheke bietet eine hohe Qualität. Wie kann dieses überaus positive Bild nun noch verbessert werden?

Du kaufst ein, wir tanken dein Auto – kostenlos!

So könnte es auf dem nächsten Werbeprospekt von akzenta stehen. In Wuppertal-Barmen ist seit gestern eine neue Ladestation für Elektroautos in Betrieb, welche zu den Öffnungszeiten kostenfrei nutzbar ist. Die kleine Ladebox liefert bis zu 22kW Leistung und lädt ein typisches Elektroauto, wie z.B. den Renault ZOE, in gerade mal 60 Minuten wieder komplett voll. Ganz leer dürfte man ein Elektroauto recht selten fahren, daher reicht der typische Einkauf von 30-45 Minuten für die Aufladung völlig aus.

In der Regel muss ich meinen ZOE dreimal pro Woche aufladen. Davon wird eine Ladung beim samstäglichen Besuch beim Lieblingsbarista in der Innenstadt erledigt. Dienstags und freitags bin ich ohnehin immer zum Einkaufen im akzenta, weshalb die neue Ladestation dafür sorgt, dass ich mir nun wirklich keine Gedanken mehr darüber machen muss, wann ich wie und wo laden kann. Noch dazu sichert mir diese Tatsache weiterhin kostenneutrale Mobilität – echt klasse!

Wirklich bemerkenswert daran ist aber nicht, dass akzenta Kunden nun kostenlos Auto fahren oder die Ladezeit sinnvoll fürs Einkaufen nutzen können. Ebenso ist nicht die Unterstützung unserer nachhaltigen mobilen Zukunft Grund für meine lobenden Worte. Absolut herausragend ist daran für mich schlicht der unternehmerische Weitblick, den akzenta damit beweist und vielen anderen Unternehmen vorlebt, wie man mit sehr geringem finanziellem Aufwand einen echten Wettbewerbsvorteil für seine Kunden schaffen kann. Elektroautos sind (noch) nicht wirklich preiswert, was gibt es da besseres, als potente Kunden dazu zu bringen, gerne regelmäßig vorbei zu schauen? Genau das wird passieren, wenn sich unter den einigen Hundert Wuppertaler Elektroautofahrern rumgesprochen hat, dass man an jedem akzenta sein Auto kostenfrei laden können wird. Da fällt mir wirklich kein Grund mehr ein, wieso ich noch zum Edeka oder ReWe fahren sollte!

Mancher mag jetzt unken, dass es noch viel zu wenige Elektroautos auf unseren Straßen gibt, als das es sich positiv in der Bilanz bemerkbar machen würde. Das ist vermutlich korrekt, aber eben auch kurzsichtig. Das Henne/Ei Problem kann nur durchbrochen werden, wenn finanzstarke Teile der Gesellschaft in Vorleistung treten. Nur wenn ausreichend Lade-Infrastruktur vorhanden ist, kann sich das Elektroauto in der Masse durchsetzen. Im Moment bietet die Ladestation der akzenta GmbH wohl „nur“ eine positive Verstärkung ihres nachhaltigen Images. Immerhin ist sie nahe des Eingangs platziert, wo sie von vielen Kunden gesehen wird. Langfristig jedoch, da bin ich sicher, wird genau dieses Engagement dazu führen, dass vielleicht der eine oder andere akzenta-Stammkunde ebenfalls auf den Zug der Elektromobilität aufspringt – jetzt, wo ein sicherer „Ladehafen“ greifbar nahe ist. Wo wird dieser Kunde wiederum dann die nächsten Jahre das Geld für seinen Wocheneinkauf ausgeben? Richtig, bei unserem geliebten akzenta! So einfach ist die Steigerung der Loyalität von Kunden! 😉