Die angekündigte Generalprobe war ein voller Erfolg! Das musste und durfte jetzt zuerst mal in aller Deutlichkeit gesagt werden – finde ich! Etwas angespannt war ich ja schließlich doch im Vorfeld, ob alles so funktionieren würde, wie ich mir das gedacht hatte. Glücklicherweise waren diese Bedenken aber absolut unbegründet und so war der Stadtrundgang mithilfe meiner ersten iPhone App – WuppTour – für alle Teilnehmer ein schönes Erlebnis.
Selbst mir (oder gerade mir?) hat es viel Spaß gemacht, obwohl ich die Route und Texte ja bereits ausgiebig kannte. Aber nun genug aus der Stolz geschwellten Brust und zurück zum sachlichen Ton. Die Führung gestaltete sich so, dass die App eigentlich total in den Hintergrund geriet. Einzig der gelegentliche Blick auf die Entfernungsanzeige oder aber die Karte zur Orientierung für den Weg waren vonnöten. Und selbst das blieb an diversen Stationen aus, da viele Wegweisungen in den Texten enthalten sind und vollkommen ausreichend waren, um nicht von der richtigen Route abzukommen. Ein Fazit bezüglich meines optischen Aufbaus der App kann ich jetzt schon ziehen: Beim nächsten Mal würde ich es anders machen. Während ich jetzt die Bilder und Texte sehr prominent plaziert habe, was für jemanden wichtig ist, der nicht vor Ort ist und sich zum Beispiel nur die App ansehen will oder sich mit ihrer Hilfe über Wuppertal informieren will, wurden diese faktisch während des Rundganges fast komplett ignoriert. Wir waren primär fixiert auf unsere Umwelt und lauschten den Erzählungen aus den Kopfhörern. Übrigens: Meine Stimme ist definitiv für solche Aufnahmen gänzlich ungeeignet! Habt ihr mal versucht, zügig und deutlich „klassizistisch“ auszusprechen? Probiert es mal! 😉
Im Prinzip jedenfalls eigentlich genau richtig, dass die App kaum bedient werden musste. Ich habe ja schliesslich eine App für ein tolles Stadtführungs-Erlebnis gemacht und nicht eine App um der App willen.

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Neben den – zugegebenermaßen nicht objektiven – Lobgesängen der anderen Teilnehmer, gab es natürlich auch ein paar Kritikpunkte, die es würdig waren, nochmal drüber nachzudenken. Allesamt aber harmlos und schnell gelöst. Einige Textstellen sind somit nun überarbeitet worden, die teils zu lang waren oder aber unnötige Informationen enthielten. Auch das Risiko, Erwähnungen im Text zu haben, die eventuell in einigen Monaten oder wenigen Jahren schon wieder ganz anders sein können, sollte man vermeiden. Als Beispiel sei hier die Erwähnung eines Ladenlokals genannt, was theoretisch von heute auf morgen umziehen oder schließen könnte. Während Texte in der App schnell über ein Update korrigiert werden könnten, sind Änderungen an den Tonaufnahmen mit sehr hohen Kosten verbunden. Neben den inhaltlichen Änderungen habe ich die Koordinaten eines POI’s etwas versetzt und noch einen Bug gefixt, der erst während der Generalprobe aufgefallen war. Es gab zwei Stellen, an denen das GPS Signal aufgrund der baulichen Gegebenheiten zu ungenau war und somit die Informationen nicht automatisch gestartet wurden. An sich nicht schlimm, schliesslich habe ich genau dafür die Möglichkeit eingebaut, dass man eine Station während der Führung manuell anwählen kann – siehe Screenshot aus dem letzten Blog Artikel. Hierbei zeigte sich dann das Problem, dass der POI erneut gespielt wurde, als dann das GPS System doch noch den Punkt fand. Dafür habe ich mir bereits etwas einfallen lassen und in die App eingebaut. Ebenfalls vorgenommen habe ich mir nochmal den Code im Allgemeinen und etwas Härtung betrieben. Anwender haben nun mal die „besten“ Ideen, wenn es um die Benutzung von Software geht, und da soll die App natürlich nicht abstürzen, sondern entsprechend fehlertolerant damit umgehen können. Ob mir das ausreichend gelungen ist, werden die App Store Kritiken und Support Anfragen zeigen.

Abschliessend kann ich berichten, dass die Übersetzungen ins Englische fertig sind. Derzeit ist allerdings leider offen, ob und wie die englischen Tonaufnahmen gemacht werden können. Es zeigte sich leider, dass das Budget nur für die Aufnahme im Tonstudio für eine Sprache reicht. Die Zielgruppe der deutschsprachigen Kunden ist etwa 20x so groß wie die der englischen Version. Da es mir aber trotzdem sehr wichtig ist, beide Sprachen im ersten Release mit drin zu haben, wäge ich gerade die verschiedenen Möglichkeiten ab. Im schlimmsten Fall spreche ich es selbst – lieber eine schlechte als gar keine Aufnahme! Wer also ein gutes Mikrofon hat und/oder jemanden kennt, der ein Native-Speaker ist und gut vorlesen kann, bitte dringend melden!

Apropos Zielgruppe und Zahlen: An dieser Stelle meinen Glückwunsch an das Wuppertal Marketing für den überragenden Erfolg ihres kostenlosen Schwebebahn Guides, der innerhalb von 6 Monaten 6000 mal runtergeladen wurde, wie auch die WZ berichtete. Das zeigt, wie groß das Interesse an derlei multimedialen touristischen Angeboten ist, und ich hoffe, dass WuppTour an diesen Erfolg anknüpfen kann.

Ein paar Tipps noch: Wer einen Beta-Tester im Entwicklungsprozess benötigt, sollte sich mal diese Anleitung zur Erstellung eines Ad-Hoc Builds ansehen. Um die UDID des Testgeräts ermitteln zu lassen, sei folgende kostenlose und sehr nützliche App erwähnt: UDID, welches mir von allen Apps für diesen Zweck am besten gefallen hat.